Vor mehr als 120 Jahren wurde sie erbaut, die Furtwängler und Hammer Orgel der Klosterkirche St. Marienberg in Helmstedt. Ein seinerzeit hochmodernes Instrument, dass im Zuge des Ersten Weltkrieges sein erstes Schicksal erlitt, denn viele der Pfeifen fanden in den Kriegsjahren einen anderen Einsatz und ließen eine reparaturanfällige, unvollständige Orgel zurück. Ende der 1960er-Jahre kam dann das vorläufige Aus für das Prachtstück der Kirche, denn der Beschluss war gefasst, einen Ersatz zu beschaffen. Der kam 1973 in Form einer norddeutschneobarocken Orgel der Firma Führer. Anstelle aber die neue Orgel am Platz der Alten aufzubauen, wurde ein anderer Weg gewählt, der Standort in der Vierung der Kirche auserkoren. Die alte Orgel blieb unangetastet, bis sich 2011 der Orgelbauverein St. Marienberg gründete. Dieser hatte sich als Ziel gesetzt, die Furtwängler und Hammer Orgel in ihren Originalzustand zu versetzen, was in einem Zeitraum von nur knapp elf Jahren auch gelang. Dazu beigetragen hatten nicht nur unzählige private Unterstützer, sondern auch die Volksbank Wolfenbüttel (in den ersten Jahren noch als Volksbank Helmstedt) gemeinsam mit der VR-Stiftung mit Sitz in Hannover. Nach einer großen Auftaktspende in Höhe von 20.000 Euro, gab es auf der Zielgeraden noch einmal 13.500 Euro von der VR-Stiftung sowie 1.500 Euro über die Volksbank Wolfenbüttel, sodass im Jahr 2022 die Orgel fertig gestellt war. Der Orgelbauverein firmierte zwischenzeitlich um und nennt sich seitdem Förderverein Orgelmusik St. Marienberg. Das neue Vereinsziel trägt er bereits im Namen: Es sollen Konzerte stattfinden, die die Furtwängler und Hammer Orgel im Mittelpunkt haben, besser noch beide Orgeln der Kirche. Genau dazu wird es, nach der Premiere im vergangenen Jahr, in diesem Jahr auch den Auftakt geben. Am Dienstag, 13. Juni, um 19 Uhr wird Julian Heider, Propsteikantorin Schöppenstedt, Orgelsachverständiger der Braunschweiger Landeskirche und gleichzeitig Vorsitzender des Fördervereins die Gelegenheit nutzen, sich den Helmstedtern vorzustellen. Der Eintritt zum Konzert ist frei, es wird eine Kollekte geben.