Bilder und Texte, die berühren. Geschichten, die wachrütteln.
Ab 27. November 2018 zeigt die Volksbankfiliale in Helmstedt eine von der Arbeitsgruppe Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft erarbeitete Ausstellung zum Braunschweigischen Land im Nationalsozialismus.
Vom Fliegerhorst Mariental bis hin zur Jüdin Elli Bücher:
1933 bis 1945. Die Zeit des Nationalsozialismus, ihre Voraussetzungen und ihre Folgen beschäftigen bis heute Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen. Die Ausstellung hat den Anspruch, sich kritisch mit lokal- und regionalgeschichtlichen Themen auseinanderzusetzen und dadurch bei den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein zu fördern und die historische Urteilskraft zu schärfen. Dabei verfolgt die Ausstellung allerdings nicht das Ziel, einer vollständigen Dokumentation. Sie stellt vielmehr in den Themenbereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Infrastruktur auf 32 Tafeln lokale Ereignisse, Bauwerke und Personen aus dem Gebiet des alten Landes Braunschweig und der Braunschweigischen Landschaft in den Fokus, die einem Mosaik gleich, ein Bild während der NS-Zeit ergeben.
Ernst Gruber, Sprecher des Vorstandes: „Wir wissen die Arbeit der Heimatpfleger sehr zu schätzen. Ihre Arbeit ermöglicht es, dass wir uns den ernsthaften Rückblick auf die Zeit erhalten und die aktuellen Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Von Herzen Danke an Sie Herr Schraepler und ihr Team.“ Zur Gruppe der AG Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft gehören die Stadt- und Kreisheimatpfleger der Städte Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter sowie der Landkreise Wolfenbüttel, Helmstedt und Peine und die mehr als 350 Ortsheimatpflegerinnen und Ortsheimatpfleger der Region.
Nun macht die Wanderausstellung Station in Helmstedt in der Volksbankfiliale, nachdem sie bereits u. a. im Ministerium in Hannover und in der Hauptstelle der Volksbank in Wolfenbüttel zu sehen war. Harald Schraepler, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, veranschaulichte, warum sich der Nationalsozialismus ausbreiten konnte. Eine Industriemaschinerie die seines Gleichen sucht, denkt man an die Göring-Werke. Der Strafvollzug in Wolfenbüttel, der mit Willkür handelte. Zum Glück gab es in der Braunzeit auch Hoffnungsträger: Helfer, die Juden wie Elli Bücher versteckten. Menschen, die gerettet haben, ohne auf die Herkunft zu achten. „Zwar ist die Zeit des Nationalsozialismus in der über 800-jährigen Geschichte des Braunschweiger Landes in Relation gesehen nur ein kurzer Zeitraum, jedoch prägte er mit Hilfe von Propaganda und Industrie die Region maßgeblich. Mit der Ausstellung und dem Katalog wollen wir die Menschen sensibilisieren, sich mit der Geschichte in der Heimat auseinanderzusetzen. Wir wollen das Wir-Gefühl und die regionale Identität stärken, damit ihnen in Zeiten der Globalisierung nicht die Beziehungen zu ihren Wurzeln verloren gehen.“
Die Tafeln bleiben bis zum 19. Dezember 2018 in der Volksbankfiliale in Helmstedt und können während der Öffnungszeiten besucht werden. Ihre Stationen danach sind u. a. Salzgitter, Wendeburg und Bodenstedt. Alle Ausstellungsorte und –zeiten sowie den kostenlosen Katalog gibt es hier: www.braunschweigischelandschaft.de
„Als regional historisches Unternehmen haben wir sehr gern zusammen mit der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland das Projekt mit finanziert. Wir fanden und finden es wichtig, die Arbeit der Braunschweigischen Landschaft und der Heimatpfleger zu unterstützen.“, so Gruber.
Auch Schulklassen sind herzlich eingeladen, sich die Geschichtsaufzeichnungen anzusehen. Bitte einfach unter der Telefonnummer 05331 889-19021 anmelden.